Presse

Rückblick und Dank Schubertiade Dietikon vom 13.-15. Sept. 2013
aus Limmattaler Zeitung

Gruppenfoto, Chor zur Schubert Oper Der Graf von Gleichen 1827
Gruppenfoto Chor / Solisten Reihe vorn; v.l. Verena Guldimann, Julia Katharina Lüthi, Réka Jaksics, Bruno von Nünlist, Olga Papikian, Martin Senn, Simon Nadasi, Viktor Majzik Reihe hinten: Ad hoc Chor zur Schubert Oper „Der Graf von Gleichen“ 1827

Die diesjährige Schubertiade, vom 13. – 15. Sept. 13, stand unter dem Titel: „Schuberts verborgene Schätze“. In drei dargebotenen Konzerten wurden seltene bis noch nie gehörte Musik aufgeführt. Das Eröffnungskonzert mit Bernhard Hörler und Anna Roesti führte einfühlsam Raritäten von Zeitgenossen Schuberts auf und setzte die Zuhörer in Staunen über den eben geöffneten Schatz. Der Höhepunkt bildete das zweite Konzert als Opernabend mit einer noch nie in der Schweiz aufgeführten Schubertoper. Die im Todesjahr Schuberts unvollendete Oper, „Der Graf von Gleichen“ fand unter der Leitung von Réka Jaksics ihre Uraufführung. Ein Werk, das wie eine Zuschauerin bemerkte, ihr unter die Haut ging. Es ist schade, dass dieses Werk nur einmal aufgeführt werden konnte und wieder zurück ins Archiv gelegt werden musste. Das dritte Konzert am Sonntagnachmittag bildete den Abschluss der Konzertreihe zur diesjährigen Schubertiade unter dem Titel; „Vokal und Orgelfeuer um Schubert“, wobei das Konzert, aufgeführt von Olga Papikian und Simon Nádasi, am Ende sich wieder bei den Schuberts Liedern fand. Die Zuhörer durften eine Konzertreihe erleben die sicher bei vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Zum Schluss gilt es den Teilnehmenden zu danken. Im Besonderen den 18 Sängerinnen und Sängern des ad hoc Chors für die Oper, die sich seit März dieses Jahres unter der Leitung von Réka Jaksics auf ihre Aufgabe vorbereitete. Ein weiterer Dank gilt den Solistinnen und Solisten, wie den Instrumentalistinnen und Instrumentalisten. Dem Vorbereitungsteam der Kulturgruppe Kath. Kirche Dietikon. Weiter möchte ich den Sponsoren danken, dem Kulturforum Stadt Dietikon, Migros Kulturprozente Zürich und der Pfarreistiftung St. Agatha / St. Josef Dietikon, wie den Konzert Besucherinnen und Besucher die mit ihrer Kollekte grosszügig die Konzertreihe unterstütze. Ohne all diese Unterstützung hätte die Schubertiade nicht aufgeführt werden können. Am Ende möchte ich noch einen Zuhörer zitieren: „Es tut Dietikon so gut, dass es dies gibt“

Martin Senn / von Scheiwiller


Orgelorkan im Schleswiger Dom
SCHLESWIG Drittes Konzert der diesjährigen Sommerkonzerte mit der restaurierten und erweiterten Großen Domorgel im leider nur übersichtlich besetzten St. Petri-Dom zu Schleswig. Am vergangenen Mittwochabend kam als gerne gesehener Gast zum inzwischen dritten Mal der aus der Schweiz stammende Organist Simon Nádasi in die Schleistadt. Und er hatte ein überaus bemerkenswertes Programm im Gepäck. Mit Johann Sebastian Bach „Präludium und Fuge G-Dur BWV 541“ begann er sein von jeglichem Orgelstaub und Spinnweben befreites Spiel. Sehr lebendig und energiegeladen, gar leidenschaftlich spielte Nádasi sich in das Bachsche Werk aus den mittleren 1720er Jahren hinein. Nach der zum Teil vollgriffigen und anspruchsvollen „Phantasie f-Moll für eine Orgelwalze KV 608“ von Wolfgang Amadeus Mozart, die Nádasi hochkonzertriert und überzeugend zu Gehör brachte, erklang als Hauptwerk des Abends die große dreisätzige „Suite op. 5“ des Franzosen Maurice Duruflé. 1933 komponierte er sein wohl bekanntestes Werk: Expressiv mit intensiven Kathedralklängen und dynamischen und rhythmischen Steigerungen bis hin zu harmonischen Zornesausbrüchen, grell-farbig wie ein expressionistisches Kandinsky-Gemälde, ließ Nádasi die Orgelempore erzittern, gewaltig bebten die Bässe der mächtigen Pedal- und der neuen Schwellwerkpfeifen durch den Kirchenraum. Nach dem langsamen Mittelsatz überirdischer Schönheit mit sinnlichen und kontemplativen Momenten folgte die virtuose Toccata mit einer selten gehörten Vitalität und Durchsetzungskraft, mit welcher Nádasi durch die viermanualigen Tastatur und Pedale zu rasen schien.
Nach etwa 20 Minuten wütendem Orgelorkan Stille zum Durchatmen. Da flog aus klaren und silbernen Höhen die Eule Hedwig aus dem Soundtrack zu „Harry Potter und der Stein der Weisen“ von John Williams auf die Zuhörer nieder, die sofort vom musikalischen Zauber umfangen wurden. Das Konzert schloss mit einer weiteren Orgelbearbeitung von Filmmusik von John Williams: „Star Wars. Das Imperium schlägt zurück“ mit den berühmten musikalischen Motiven von Luke Skywalker, Darth Vader und Co. Ein unvergessener Orgelkonzert der Spitzenklasse.
Werner Bodendorff Schleswiger Nachrichten Frau Thomsen


Brausende Klänge erklingen in der Basilika
Pfingstkonzert in der Abtei Marienstatt

Der Heilige Geist weht, wo er will und wie er will. Von sanftem Säuseln bis zum Sturmesbrausen reichte dabei die Bandbreite, die Olga Papikian (Sopran) und Simon Nádasi (Orgel) im Rahmen des Abteikonzertes „Musikalischer Pfingstwind“ am Montag in Marienstatt musikalisch nachempfinden. Dreiteilig haben die beiden Musiker aus dem Dietikon in der Schweiz ihr Pfingstkonzert aus geistlicher und weltlicher Musik ausgebaut. Inhaltlich und musikalisch aufeinander bezogen beschreiben die Werke vor allem das Wirken des Heiligen Geistes in der Schöpfung und seine Beziehung zu den beiden anderen göttlichen Personen.

Im Prélude des Impressionisten Maurice Duruflé ist noch alles im klanglich Ungewissen gehalten. Aus dieser schwebenden Stimmung hervor steigt dann der klare Sopran Papikian in der Bachkantate „ Mein gläubiges Herze „ und der Arie „ Ombra mai fu“ aus der Barockoper „ Xerxes“ von Georg Friedrich Händel. Im Instrumentalstück „ Komm, Heiliger Geist von Bach brausen dan erstmals die Bässe auf und erfüllen die Basilika mit vibrierendem Klang. Von den unterschiedlichen Gaben des Heiligen Geistes und seiner heigenden Wirksamkeit in der Schöpfung sprach Frater Gregor in seinen einleitenden Worten „ Der Regen ist überall gleich „ zitiert er den Kirchenlehrer Cyrill von Jerusalem „ aber er bringt in verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Früchte hervor“. Den Schöpfungsgedanken nimmt das Konzert mit Josef Haydns „ Die Schöpfung „ auf und spiegelt ihn später im Schubertlied „ Die Sterne“ in dem der Sopran funkelt und glitzert und Brahms lyrischen Naturidyll „ Auf dem See, einem Instrumentalstück in dem Nádasi einfühlsam die Abendstimmung auf dem Wörthersee nachzeichnet.
Pfingsten gilt als der Geburtstag der Kirche. Von der Aussendung der Apostel im Oratorium „ Paulus „ von Felix Mendelssohn Bartholdy bis zur feierlich ausgestalteten Liturgie des Opfers Christi im „Agnus Dei“ der Mozartischen Krönungsmesse gehen Papikian und Nádasi diesen Weg musikalisch mit. In der Siciliene von Maurice Duruflé, die schon viel klarere Strukturen aufweist als das einleitende Prélude, spürt der Zuhörer den ruhigen, stetigen Atem der Komposition.
In Max Regers „ Mein Traum „ darf er sich dann zurücklehnen und träumen von der Schöpfung, von der Welt, von der Kirche. Im nächsten Atemzug erreich der Pfingstwind mit Duruflés abschliessender Toccata eindeutig Orkanstärke und geht in den tosenden Applaus der Zuhörergemeinde über. Als Zugabe spielten Olga Papikian und Simon Nádasi ein „ Ave Maria „ von Luigi Luzzi, bei der auch die Celesta der Rieger Orgel zum Einsatz kam. Damit legte sich der Sturm und die Konzertgäste wurden vom Nachklang der Orgel in den Abend getragen. Wer diese Orgel hören will und sich über die europäische Orgeltradition informieren will, der kann zur Orgelnacht am 21. Juni kommen. Gestaltet wird sie von Domorganist Winfried Bönig mit seiner Orgelklasse.
Matthias Budde


Frühlings-Konzert im Kath. Pfarreizentrum St. Agatha Dietikon

Am Sonntag 22. März 09 fand im Kath. Pfarreizentrum St. Agatha Dietikon ein Frühlingskonzert statt. Eingeladen hatte Simon Nádasi Klavier, Kathrin Brand Violoncello. Sie spielten Werke von Robert Schumann, Zoltán Kodáy und Ludwig van Beethoven. Der musikalische Frühlingsstrauss eröffnete Robert Schumanns Opus 70 mit einem frischen Adagio. Bemerkenswert war von Anfang an, die feinfühlige Abstimmung der beiden Instrumente. Weder der grosse Ibach-Flügel noch das zarte Cello dominierten in ihrer Gestallt. Dies kam in ganz besondere Weise bei Sonate op.4 von Zoltán Kodáy zum Tragen. Man könnte hier meinen, dass der Komponist fast die Grenzen des Machbaren vergessen hätte. Ein musikalisches Feuerwerk, das in seiner Fülle und Dichte, in Tonumfang und Dynamik, nicht grösser sein konnte. So war es gut, dass man als Zuhörer, nach dieser fesselnden Aufführung eine kurze Pause einlegen durfte, um bereit zu sein für das letzte Werk des Konzertes; die Sonate in C-Dur op. 102 Nr.1 von Ludwig van Beethoven. Dieses bildete den Abschluss des gut siebzig minütigen Konzertes. Wer zu denen gehörte, die voreilig ihre Meinung gefällt haben, dass Beethovens Musik schwerfällig sei, wurde eines andern belehrt. Frisch, bunt und fröhlich stimmte uns die Sonate von Beethoven zum Ausklang in den ersten sonnigen Frühlingssonntagabend aus.

Den beiden Musikern gebührt Lob für ihr Können, Lob für ihren Mut und ein grosser Dank, dass sie es gewagt haben uns ein so beeindruckendes Konzert zu schenken. Es wäre schön gewesen, wenn noch mehr Zuhörer den Weg ins Kath. Pfarreizentrum St. Agatha gefunden hätten. Froh bin ich, dass ich erfahren durfte, dass Simon Nádasi in diesem Jahr noch weitere Konzerte in Dietikon geplant hat.

Quelle: Martin Senn (Dietikon)


(Mo-)Zärtliches Flöten- und Klavierspiel.
Flötistin Anina Ilena Thür und Pianist Simon Nádasi spielten am Frühlingskonzert zum ersten Mal zusammen.

Gut zwei Dutzend Zuhörerinnen und Zuhörer haben an diesem föhnigen Maisonntag im Saal Platz genommen, als die Querflötistin Anina Ilena Thür und Pianist und Organist Simon Nádasi mit der heiteren Flötensonate BWV 1031 von Johann Sebastian Bach das Frühlingskonzert beginnen.

Anschliessend demonstriert Simon Nádasi sein grossartiges Talent, indem er bei seinem selbst komponierten «Frühlings-Lüftchen» mit einem veritablen musikalischen Föhnsturm aufwartet.

Freude am Klang» zelebriert

Vertraute Klänge ertönen anschliessend mit dem Rondo KV 373 von Wolfgang Amadeus Mozart. Hier entfaltet die junge Flötistin Anina Ilena Thür zusammen mit dem Pianisten lyrische Innigkeit und tänzerischen Schwung. Dieselbe Leichtigkeit gelingt den beiden auch bei der Mozart-Zugabe.

Zu Beginn dumpf, schwer und recht traurig kommt hingegen die Ballade für Flöte und Orchester des deutschen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Carl Reinecke daher. Das Stück ist eines der populärsten Werke der romantischen Flötenliteratur. Es war Reineckes letzte Komposition in seinem Todesjahr 1910.

Unkonventionell erklingt abschliessend die Sonatine für Flöte und Klavier des Franzosen Henry Dutilleux. Es ist das 1942 entstandene Prüfungsstück für das Pariser Konservatorium. Seine persönliche musikalische Sprache entwickelt sich aus der Tradition von Claude Debussy und Maurice Ravel. In der Sonatine stellt das Klavier die erste Melodie vor, die später von der Flöte übernommen und erweitert wird. Eine kadenzartige Passage führt zu einem ausdrucksstarken Andante, worauf ein motorisch vorangetriebener Schlusssatz mit der Tempoangabe «Animé» folgt, in dem der Komponist seine «Freude am Klang» zelebriert.

Voller Überraschungen

«Für mich war dies ein sehr zärtliches Frühlingskonzert, das wunderschön zu diesen Maitagen passte», sagte der Sänger Martin Senn nach dem Konzert. Er finde es ganz toll, wie es Simon Nádasi immer wieder gelinge, Musikfreunde nach Dietikon zu holen. Er komme gerne an diese Konzerte, weil sie stets voller Überraschungen seien. Zudem: «Für mich persönlich ist Simon Nádasi ein Weltklassepianist.»

Ihm haben die beiden Bachstücke, das Klavier-Solo von Claude Debussy sowie die Flöten-Sonatine von Henry Dutilleux besonders gut gefallen.

Von Christian Murer (Text und Foto). www.limmattalerzeitung.ch | Dienstag, 22. Mai 2012 presse_Fruehlingskonzert-2012-Dietikon


EINMALIGES VIRTUOSES HERBST – KONZERT

Das am letzten Sonntag von Simon Nàdasi in Zusammenarbeit dem Pfarramt St.Agatha organisierte Herbstkonzert bot musikalische Leckerbissen auf höchstem Niveau. Auf dem Konzertprogramm standen Werke von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Frederic Chopin, Niccolò Paganini, ua. Am Ibach Flügel konzertierte gekonnt der Teilzeitorganist von St.Agatha, Simon Nàdasi und auf der Violine gab der bekannte Stargeiger Nikos Ormanlidis auf faszinierende Art ” den Ton ” an. Absoluter Höhepunkt waren die Zigeunerweisen op. 20 für Violine und Klavier von Pablo de Sarasate. Kein Wunder, erklatschten die Zuhörer noch eine Zugabe, die sie mit Csàrdàs Musik aus Ungarn auch erhielten. Der Organist und Pianist Simon Nàdasi hat seinen Wohnsitz in Dietikon. In diesem Sommer dieses Jahres schloss er in Winterthur mit Bravour das Konzertreifediplom für Orgel ab. Das exzellente erste Klavier – Konzert in Dietikon erbrachte für die Konzertbesucher den Beweis, dass der talentierte Nàdasi auf seinem musikalischen Weg ein ganz grosser Musiker werden kann.

Quelle: Pfarreileiter St. Agatha Dietikon: Hans – Ruedi Simmen


Ungarisches Feuer im Sakralraum

Orgel und Violinklänge beim Konzert am Sonntagabend in der Bruder Klaus Kirche

Mit der geistliche Herkunft ungarischer Musik nahmen es die beiden Künstler Nikos Ormanlidis (Violine) und Simon Nàdasi (Orgel) im Konzert am Sonntagabend in der Bruder Klaus Kirche bei ihrer Werkauswahl nicht so genau mit der Qualität aber schon. Und so kam ein spannungsreicher Wechsel zwischen romantischer Orgelmusik und tänzerischer Kammerkunst zu Gehör.

Mächtig setzte Nàdasi das BACH Thema in Liszt Orgelpräludium mit der Fuge in den Raum, liess die Phrasen crescendieren, dunkle Flötenregister die Fuge beginnen, laufwerkvirtuos tasten und trittsicher die Mixturen und Posaunengewalt das Finale erschallen.

Kontrast in der Duo Sonatine von Bartòk: farbiger Bauernkapellenklang kam samt Bordunbass von der Orgel, kapriziöser Gesang mit Griffbrettakrobatik von der Violine – schliesslich hatte Bartòk Dudelsack und Bärentanz (dem durchaus das Leid des gequälten Bären anzuhören war) als heiteres Duett angelegt.

Ganz anders seine Solosonate ” Di Ciaconna ” der Ormanlidis doppelgriffstarken, im Kontrast von Melodik und virtuoser Wildheit kunstvollen Ernst im kontrapunktischen, an Bach angelehten Gewebe verlieh.

Stünde nicht der Name des Komponisten Tibor Pikèhty über seiner Orgeltoccata mitIntroduktion und Fuge, man würde auf Reger, Widor oder Boellmann tippen, so Stilverwandt kam das Werk daher: hochromantische Rubati (Beschleunigungen, Verzögerungen), orchestrale Breitflächen, Wucht im Plenum, Passacaglia – Fugenthema, das von Bach / Reger sein könnte. Das war grosse Orgelromantik von einem Nachzügler.

Zurück zum Duett: Feinnerviges geigenspiel mit empfindsam elegischer Kantilene gab Ormanlidis in Kodàlys Adagio, wo die Orgel mit weichem Holz begleitend zurücktrat. Mit geistreich auskomponierter Folklore nahm das Konzert die Kurve zum Finale.

Jàrdàny Pàls und Lèo Weiners ungarische Tänze wurden zum bunten Treiben köstlicher Dialoge im Volkston: Cymbalklang, Schrummbass, glühend intensiver Primas – Gestus, burleske Szenerie, Trillerakrobatik.

Die Konzertstunde war wie ein Sonntagmorgen in der Puszta: Kirchgang und Tanzboden – alles zu seiner Zeit. Dem stimmte der Zuhörerkreis zu und erklatschte eine zwischen Versunkenheit und Springtanz wechselnde Bartòk Zugabe.

Quelle: Reinhard Müller


Orgelmusik zum Wochenende

Rund 80 Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten in der evangelischen Kirche die packende Darbietung zweier herrlicher Orgelwerke. Der Triosonate Nr. 4 von Johann Sebastian Bach und Max Reger grosser Orgelfantasie op. 52. Gespielt wurden sie vom Amriswiler Simon Nàdasi

Johann Sebastian Bach: Triosonate BWV 526 ” Kühnes Werk von Bach ”

Im ersten Satz liefen die gefälligen Melodielinien ineinander und klangen harmonisch zusammen nach der Art, wie man sie von Bach gewohnt ist. Doch im zweiten Satz machte die Melodie Quartensprünge und wirkte daher kühn, ungewohnt und sehr modern mit dem Pedalbass als Rhythmusgeber. In der souveränen Interpretation durch Simon Nàdasi wirkte das Werk leicht, locker und fröhlich. Der dritte Satz kam als lüpfiges, lebhaftes Menuett im Dreivierteltakt daher. Die ineinander, gegeneinander und durcheinander laufenden Stimmen wirkten geradezu übermütig.

Max Reger: Fantasie und Fuge op. 52 / 2

Düster begann das Stück, mit geisterhaften Klängen. In diese Atmosphäre hinein fuhren helle, kurze Fortissimo – Passagen wie Blitz und Donner aus dunklem Himmel. Dann dominierte eine zarte Stimme den folgenden Teil. Spannungsvoll steigerte sich die Intensität und schwoll wieder ab. Nach einem langsamen, sehr eindrücklichen Crescendo kulminierte dieser Teil in einer volltönenden gewaltigen Passage. Der Fugenteil war ein Feuerwerk von markanten Melodielinien, die gekonnte kombiniert sind und in ihrem Durcheinanderwogen an ein aufgewühltes Meer denken lassen. Immer kraftvoller, lauter und volltönender wurde das Werk und klang in breiten Akkorden glanzvoll aus.

Eigene Improvisation zum Dank

Es gab riesigen Applaus für die kunstvolle Interpretation dieses Werkes. Zum Dank dafür spielte Simon Nádasi noch eine eigene Improvisation im Reger`schen Stil.

Quelle: Bodensee Zeitung


Orgel ist vereint mit Orchester

Feierabendmusik führt neuen Dirigenten ein. Das Streichorchester Dietikon spielte in der katholischen Stadtkirche St. Agatha Dietikon erstmals unter dem neuen Dirigenten Simon Nádasi.

Improvisationen» hiess das erste Stück dieser halbstündigen Feierabendmusik. Organist Bernhard Hörler hatte «seine» Orgel voll im Griff. Die feinen Klänge waren auf das «Andante festivo» des Finnen Jean Sibelius abgestimmt. Erstmals spielte das Streichorchester Dietikon unter ihrem neuen Dirigenten Simon Nádasi, der zugleich als zweiter Organist in der Dietiker Stadtkirche St. Agatha angestellt ist. Zum Orchester, das am Freitagabend erstmals öffentlich auftrat, meinten die beiden Gründungsmitglieder Christa und Max Jordi: «Vor über dreissig Jahren löste sich der Orchesterverein Dietikon auf. In einer kulturellen Stadt wie Dietikon fehlte ein Streichorchester und dies musste geändert werden.» So gründeten die beiden im Jahr 2011 das Streicherensemble Ritardando. «Das Orchester entwickelte sich erfreulicherweise sehr gut. Heute spielen bereits fast zwanzig musikbegeisterte Mitglieder mit», so Christa und Max Jordi. Mit dem neuen, jungen und dynamischen Dirigenten Simon Nádasi sei der Name Ritardando, was ja verlangsamt heisst, nicht mehr zeitgemäss gewesen. «Ab sofort verwenden wir nur noch den neuen Namen Streichorchester Dietikon», so die Dietiker Künstlerin Christa Jordi. Auch werde nicht mehr am Montagnachmittag geprobt, sondern neu am Freitag zwischen 16 Uhr und 18 Uhr. Mit diesen Probezeiten sei es auch für Berufstätige eher möglich, im Orchester mitzuspielen. Zum Abschluss des Konzerts vereinigte sich die Orgel mit dem neuen Streichorchester. Zusammen interpretierten sie die 1768 von Johann Sebastian Bachs Sohn Johann Christoph Friedrich komponierte Symphonie in d-Moll. Das höfisch- pompöse und festlich wirkende Stück konnten die über siebzig Zuhörenden als Zugabe geniessen. Zu seinem Debüt als neuer Dirigent des Streichorchesters Dietikon sagte Simon Nádasi am Schluss der Feierabendmusik: «Ich empfand grosse Freude und schon jetzt fühlte ich eine Verbundenheit mit dem Orchester. Das freudige Klatschen des Publikums brachte dies ja auch zum Ausdruck.

Quelle: Christian Murrer (Limmattaler Zeitung)


Mit Timbre, Dynamik und Sinnlichkeit
aus dem Allgäuer Anzeigeblatt von Christoph Pfister, Januar 2020
Sopranistin Olga Papikian offenbart in Immenstadt ihre große Stimme. Sie glänzt bei Verdi und Schubert, wirkt bei Händel und Haydn aber schwerfällig. Simon Nádasi begeistert an der Orgel
Immenstadt: „Festliche Klänge“ waren versprochen und dann steht ein witziger Mozart auf dem Programm, ergreifen dramatische Arien den Kirchenraum. Das falsche Etikett ist geschenkt für die Überraschungen im Neujahrskonzert in St. Nikolaus.Olga Papikian, im wahren Künstlerleben nicht auf der Opernbühne, sondern meist am Klavier, berührt mit einer wahrlich großen Stimme. Die russische Sopranistin legt ergreifende Inbrunst in das flehende Gebet („Preghiera“), das Desdemona, unglückliche Gattin des „Othello“ in der Verdi- Oper an die Gottesmutter richtet. Strahlkraft, emotionsgeladene Verve, tadelfreie Sicherheit in jeder Lage. Derlei Güte kommt auch Schuberts „Salve Regina“ D 676 zu Gute, das Papikian selbst in den Höhen feingliedrig moduliert, farbenreich ausgestaltet, obgleich, oder gerade, weil sie romantische Verbrämung galant abstreift. Die auf Orgel reduzierte, von Simon Nádasi zurückhaltend angelegte Begleitung lenkt, wie im bravourös lyrisch interpretierten „Höre Israel“ aus Mendelssohns Oratorium Elias, das Ohr auf die Stimme. Sie offenbart reifes Timbre, mächtige Dynamik, sinnliche Gestaltungstiefe. Stärken, die Arien aus Händels „Messias“ und Haydns „Schöpfung“ gar nicht gut bekommen: Sie wirken schwerfällig, verdunkelt, von Überschwang erdrückt, ihr Text von der Verständlichkeit entrückt.
Gut, dass Simon Nádasi mit einem musikalischen Spaß, zu dem er Mozarts Klaviersonate G-Dur KV 283 auf die Orgel transformiert, die Enttäuschung locker wegfegt. Da witzelt Wolfgang Amadé schier als Lausbub aus den Pfeifen, als der Schweizer mit Virtuosität, effektvoller Dynamik und galoppierenden Tempi ein eigensinniges Gustostück präsentiert. Die Champagnerlaune nimmt er mit in das Finale aus Viernes Orgel-Symphonie Nr. 1. Aus 38 klingenden Registern in kreativen Kombinationen, kundigem Tastenund Pedaleinsatz, formuliert er seine Referenz an die Meisterschaft von Tonsetzer wie Instrumentenbauer: Himmelstrebende Feuerwerke, Eruptionen aus dem gesamten klassischen Instrumentarium geballt, funkelnde Sterne, zarte Tupfer in matt schimmernden Klangfarben. Kräftiger Salut an 2020. Mit Sekt. Mit Selters.